Hospizgruppe Denzlingen
Die neue
Koordinatorin der Denzlinger Hospizgruppe, Vera Bogards, begleitet Menschen, die um verstorbene Angehörige trauern. Sie wünscht sich, einen offeneren Umgang mit dem Tod.
BZ: Frau Bogards, wann haben Sie zuletzt um einen Menschen getrauert?
Bogards: Vor etwas mehr als fünf Jahren habe ich meinen Vater verloren, er verstarb an Krebs. Obwohl er schon länger erkrankt war, kam der
Tod am Ende relativ plötzlich. Ich hatte ihn sehr intensiv begleitet. Dadurch hat sich mein Verhältnis zum Tod und zum Sterben nachhaltig verändert.
BZ: Inwiefern?
Bogards: Das ist schwer in Worte zu fassen. Der Tod hat etwas Absolutes, etwas fundamental Beendendes. Das weiß jeder, dennoch ist es etwas
anderes, wenn man selbst erlebt, wie sich dieser Verlust anfühlt.
BZ: So kamen Sie also zur Hospizarbeit?
Bogards: Nein, ich habe mich auch zuvor schon mit der Hospizarbeit beschäftigt. In meiner bisherigen Tätigkeit als systemische Beraterin
habe ich Menschen begleitet, die Trauerfälle zu verarbeiten hatten.
Vergangene Veranstaltungen / Berichte :
Treffen zum Hospiz-Info-Stammtisch
(musste wegen COVID 19 abgesagt werden)
Am Dienstag, dem 10.11.2020 ab 19 Uhr lädt die Hospizgruppe Denzlingen zu einem zwanglosen Treffen im Restaurant „La Bodega“ in der «Alte Bundesstr. 46» in Gundelfingen ein.
Wenn Menschen ihre nächsten Angehörigen versorgen, sind sie gerade bei der Pflege schwer kranker oder im Sterben liegender Menschen oft überfordert. Viele Dinge müssen organisiert und übernommen werden, oft kann der Angehörige nicht allein gelassen werden und muss rund um die Uhr versorgt werden. Wie und wo Sie in solchen oder ähnlichen Situationen Hilfe und Unterstützung bekommen, können Sie an diesem Abend mit uns besprechen. Aber auch für weitere Fragen und Themen möchten wir gerne Ansprechpartner für alle sein. Vielleicht haben Sie selbst Interesse, bei uns mitzuwirken? Auch wenn es die Situation jetzt nicht direkt erfordert, ist der Abend eine Gelegenheit, die Arbeit der Hospizgruppe Denzlingen und Umgebung e.V. kennenzulernen.
Im übrigen teilen wir erleichtert mit, dass die Einschränkungen bezüglich der Sterbebegleitung in weiten Teilen wieder aufgehoben wurden.
Unter Einhaltung der weiterhin erforderlichen Hygiene- und Abstandsregeln können die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen der Hospizgruppe Denzlingen e.V wieder schwerkranke sterbende und trauernde Menschen im häuslichen Bereich unterstützen. Auch können wir wieder in Alten-und Pflegeheimen unsere Dienste anbieten.
Sterbende begleiten, Trauernde trösten
Von Sebastian Krüger
Di, 21. Juli 2020
Maria Himpele wird zur Vorsitzenden der Hospizgruppe Denzlingen und Umgebung gewählt / Künftig will sie verstärkt Öffentlichkeitsarbeit betreiben.
Der als Verein organisierte Hospizgruppe Denzlingen und Umgebung hat eine neue Vorsitzende gewählt: Maria Himpele übernimmt das Amt ihres Vorgängers Gregor Lumpp, der die vergangenen vier Jahre den Vorsitz inne hatte und altersbedingt aufhören wollte. Irmgard Ganter löst als stellvertretende Vorsitzende Lilo Beha ab.
In den vier Jahren unter Lumpp hat sich der Verein professionalisiert, sagte Himpele. Nachdem zuvor Angela Walter den Verein 20 Jahre lang geleitet hatte, habe der mittlerweile 74-Jährige
"festgefahrene Strukturen aufgebrochen" und unter anderem einen hauptamtlichen Koordinator eingestellt. "Die Zeiten sind vorbei, in denen ein Vorsitzender sich um alles kümmern kann", so Himpele.
Lumpps Amtszeit sei aber auch in eine Zeit gefallen, in der die politischen Rahmenbedingungen der Palliativbetreuung grundsätzlich neu gestaltet wurden. So zahlten die Krankenkassen mittlerweile
Zuschüsse für jeden Patienten, den der Verein begleitet. "Eine Wahnsinnsverjüngung ist durch den Wechsel im Vorstand jetzt nicht erfolgt", sagt Himpele lachend. "Für berufstätige Menschen mit
Familie ist es heutzutage aber auch schwer, einen Verein zu führen", gibt die 70-Jährige zu Bedenken.
Himpele beschäftigt sich seit rund 14 Jahren mit dem Thema Sterbebegleitung. Damals habe der bevorstehende Tod ihres Vaters sie sehr berührt. "Ich habe ihn die letzten drei Wochen seines Lebens
intensiv begleitet, oft auch Nachtwache bei ihm gehalten", sagt sie. Damals war die ehemalige Rektorin der früheren Alemannen-Hauptschule noch im Schuldienst, ihr Vater starb allerdings in den
Schulferien. "Als er mich fragte, ob ich nicht arbeiten müsse und ich ihm erklärte, dass Ferien sind und ich jetzt für ihn da bin, habe ich gespürt, wie ihn das entlastet hat." In Erinnerung ist
ihr geblieben, wie er an einem seiner letzten Tage gefragt hat, ob er als Vater zu streng gewesen sei. "Interessanterweise hat er meinen Bruder das nie gefragt." Obwohl dessen Antwort im
Gegensatz zu der versöhnlichen von Maria Himpele wohl anders ausgefallen wäre. Auch als ihre Schwiegermutter starb, war Himpele an deren Seite.
Künftig will sie mit ihrem Verein häufiger an Schulen herantreten, um das Thema Hospiz dort zu institutionalisieren und sich generell wieder mehr in der Öffentlichkeit zeigen, nachdem während der
Corona-Krise viele Aktivitäten eingeschlafen seien.
Obwohl es Sterbebegleitern erlaubt gewesen sei, Senioren- und Pflegeheime aufzusuchen, hätte sich ihr Verein, der auch Heime in Gundelfingen, Glottertal, Vörstetten, Reute und Sexau besuche, sehr
zurückgehalten. "Wir haben nur fünf oder sechs Menschen in diesem Jahr begleitet", sagt Himpele. In den Jahren zuvor seien es jährlich zwischen 35 und 40 gewesen.
Auch will sie neue Mitglieder anwerben, geeignet seien dafür die in der Vergangenheit stets gut besuchten Stammtische, die in der Regel viermal jährlich stattfinden. Der 14 Mitglieder zählende
Verein habe hier zuletzt fünf neue gewinnen können, von denen sich zwei in der Ausbildung zum Sterbebegleiter befanden.
Zudem liegt Maria Himpele das Thema Trauerbegleitung am Herzen. "Unser Fokus liegt darauf, Sterbende zu begleiten, doch wir wollen auch die trauernden Hinterblieben trösten."
Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der BZ vom Di, 21. Juli 2020
Dienstag, 19.November 2019
Vortrag: Palliative Versorgung von Menschen am "Lebensende"
Viele Menschen wünschen sich zu Hause zu sterben. Oft gelingt es, oft auch nicht. Mit dem Vortrag des Palliativnetz Freiburg kommt zur Sprache, wie durch das Zusammenspiel vieler Beteiligter ein Sterben zu Haus möglich sein kann. Themen sind u.a. Schmerzversorgung, mögliche Begleiterscheinungen, ferner welche Hilfen in Anspruch genommen werden können. Für Fragen des Publikums werden die Referenten zur Verfügung stehen.
Ort: Berlinerstr. 18, Sitzungsraum der St. Jakobus-Gemeinde, Denzlingen
Referenten: Fr. Dr. Heeg (Palliativnetz FR), Hr. Sapel (Palliativnetz FR)
Eintritt: frei
Veranstalter: Hospizgruppe Denzlingen u. Umgebung e.V.
Donnerstag, 24.Oktober 2019
Der Tod ist vielerorts immer noch ein Tabu-Thema. Auch der Abschied von einem geliebten Menschen ist häufig mit großen Berührungsängsten verbunden, werden die Toten hierzulande doch üblicherweise
ohne ihre Angehörigen für die Beerdigung vorbereitet. Der tragikomische Film "Nokan - Die Kunst des Ausklangs" zeigt jedoch einen anderen Weg: In wunderschönen und tieftraurigen Bildern erzählt
der japanische Regisseur Yojiro Takita von dem jungen Mann Daigo, der in einem Bestattungsunternehmen anheuert und die Toten in einer extrem ergreifenden, buddhistischen Zeremonie wäscht und für
ihre letzte Reise vorbereitet. "Nokan" gewann in seiner Heimat nicht nur zehn Filmpreise, sondern wurde auch mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet.
Ort: Saal in der Rocca, Hauptstr. 134, Denzlingen
Beginn: 19.30 Uhr
Eintritt: frei
Veranstalter: Hospizgruppe Denzlingen u. Umgebung e.V.
Donnerstag, 29. November 2018
Film über das Leben und den Tod
Ein langjähriger Korrespondent einer renommierten Zeitschrift war für die Berichterstattung in Asien lange Zeit tätig und prägte lange Jahre dessen Bild.
Als nach längerer Krebserkrankung sein Tod naht, lädt der 65-Jährige seinen Sohn zu sich ein, um Abschied zu nehmen. In einem langen Zwiegespräch erzählt der Vater dem Sohn von seinem bewegten Leben zwischen Europa und Asien und von der Auseinandersetzung mit Krankheit und dem Sterben. Es entspinnt sich ein berührender Dialog über das Leben und die Begegnung mit dem Tod, über Abschied, Trauer und Verlust, aber auch über Hoffnung und Wiederkehr.
Ort: Saal in der Rocca
Haupstr. 134 , Denzlingen
Beginn: 19.30 Uhr
Eintritt: frei
Nach dem Film gibt es die Möglichkeit sich über den Film in einem gemeinsamen Gespräch auszutauschen.
Montag, 22. Oktober 2018
"Hospiz-Stammtisch"
Wenn Menschen ihre nächsten Angehörigen versorgen, sind sie gerade bei der Pflege schwer kranker oder im Sterben liegender Menschen oft überfordert. Viele Dinge müssen organisiert und übernommen werden, oft kann der Angehörige nicht allein gelassen werden und muss rund um die Uhr versorgt werden. Wie und wo Sie in solchen oder ähnlichen Situationen Hilfe und Unterstützung bekommen, können Sie an diesem Abend mit uns besprechen. Aber auch für weiteren Fragen und Themen, möchten wir gerne Ansprechpartner für Sie sein. Vielleicht möchten Sie einfach uns und unsere Arbeit kennenlernen, auch wenn die Situation es jetzt noch nicht erfordert.
Ort: Landgasthof Vörstetten
Denzlingerstr. 26
79272 Vörstetten
Zeit: ab 19.00 Uhr
Kontakt: Hospizgruppe Denzlingen und Umgebung e.V.
Tel.: 07666-3876
Film über
das Leben und den Tod
Donnerstag, 26. April 2018
Ein Soziologieprofessor erfährt, dass er höchstens noch zwei Jahre zu leben hat. Die Diagnose, eine schwere Erkrankung des Nervensystems, lässt keine Hoffnung auf Heilung. Statt darüber zu verzweifeln und sich ganz in sich selbst zurückzuziehen, macht er es sich zur Aufgabe, seine letzten Monate so sinnvoll und produktiv wie möglich zu verbringen. Während er den schleichenden Verfall seines Körpers erlebt, sprüht sein Geist vor Ideen. Sein Leben war immer vom Mitgefühl für andere bestimmt, und auch jetzt möchte er andere Menschen an seiner Erfahrung Teil haben lassen: an seiner Lebenserfahrung ebenso wie an der Erfahrung, dem Tod entgegen zu gehen, die ihn viele neue Einsichten über das Leben gewinnen lässt.
Ort: Saal in der Rocca
Hauptstr. 134 ; Denzlingen
Beginn: 19.30 Uhr
Eintritt: frei
Nach dem Film gibt es die Möglichkeit sich über den Film in einem gemeinsamen Gespräch auszutauschen.